Internet der Dinge – wenn die physische auf die digitale Welt trifft
Blog| 18. Juni 2021 | Lesezeit: 2 Minuten
Rund ein Vierteljahrhundert nach dem Durchbruch des Internets ist der Begriff Internet der Dinge (kurz IoT, von englisch «Internet of Things») noch nicht allen Internetnutzern bekannt. Was damit gemeint ist, dürften aber die meisten kennen: die Vernetzung von Dingen übers Internet.
Voraussetzungen für das Internet der Dinge
Gerade mit dem Boom des Online-Handels haben viele den Nutzen des Konzepts schätzen gelernt. Zum Beispiel beim Online-Tracking des Bestell- respektive Sendungsverlaufs von Paketen. Mit zunehmenden Bestellungen von Waren (z. B. aus Fernost) sowie der Überlastung bei lokalen Logistikdienstleistern benutzen viele den Service, um zu sehen, wo sich ihre Ware gerade befindet.
Es sind bestimmte Voraussetzungen nötig, um einen IoT-Dienst zu ermöglichen. So müssen die relevanten Informationen (z. B. der Sendungsstatus) automatisch erfasst, mit einer Software-Anwendung im Hintergrund verknüpft und dem Nutzer zur Verfügung gestellt. Damit diese Verknüpfung mit anderen Systemen möglich ist, müssen die Software-Komponenten und Web-Services standardisiert sein. Dafür sind die «Dinge» im Internet mit Sensoren und eingebetteter Software auf Mikrocontrollern ausgestattet.
Ausserdem braucht es eine Netzwerkanbindung der Geräte, die einfach zugänglich, sicher und stabil ist. Geräte resp. Anschlüsse ans Internet und die Dienste selbst müssen für die Teilnehmenden kostengünstig sein, sodass viele sie sich leisten können. Ansonsten können die benötigten Skaleneffekte für den Aufbau und den Betrieb des Dienstes nicht erreicht werden.
Die Rolle der Cloud
Dem Boom des IoT hat überdies die zunehmende Verbreitung der Cloud-Technologie verholfen, ohne diese es für Unternehmen in vielen Anwendungen nicht möglich wäre, kostengünstige Infrastrukturen für ihre Services zu nutzen. Denn die Daten aus Geräten, aber auch von Software-Systemen, welche Zustände der realen oder auch virtuellen Welt überwachen, werden üblicherweise in der Cloud verwaltet und immer häufiger auch ausgewertet.
Datenanalysen machen ihrerseits erst dann Sinn, wenn sehr viel Information (aus sehr vielen verteilten Geräten) gesammelt und verrechnet werden können. Kostengünstige Speicher und Rechenkapazitäten, wie sie Cloud-Systeme erst möglich machen, sind dabei hilfreich. Dies mag bei gängigen IoT-Awendungen wie etwa Wearables zur Messung von Körperdaten vielleicht für den einzelnen Anwender nicht augenscheinlich sein. Er kann, muss aber seinen Fitnesstracker oder seine Smartwatch nicht zwingend mit dem Internet verbinden.

Glasfaser ist lieb
Bei vielen Anwendungen wird schnell deutlich: Es braucht eine stabile Recheninfrastruktur mit einem verlässlichen Netz. Das können Dienste sein, wie z. B. die Zustandsmessung von medizinischen Geräten, Beleuchtungsinfrastrukturen in Städten, die automatische Lenkung der Verkehrsteilnehmer oder Gebäudevernetzungen grosser Komplexe. Es darf also zu Recht an dieser Stelle einmal mehr das Hohelied auf die Glasfaser angestimmt werden.
Rechenzentren mit ihren Cloud-Plattformen müssen hochverfügbar und unterbrechungsfrei funktionieren, da ansonsten die «Big Data» auf der viel zitierten Datenautobahn schnell in den Stau geraten.
Selbstverständlich benötigt es darüber hinaus eine entsprechende Datenschutzkultur und damit eine sichere Übertragungs- und Speichermöglichkeit. Denn wenn in dieser vernetzten Welt die digitale auf die physische Welt trifft, jede Aktion der verbundenen Objekte aufgezeichnet, überwacht und gelenkt werden kann, sind Bösewichte, die Daten klauen oder Dienste lahmlegen wollen, nicht weit.
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