WLAN in den Ferien: 7 Tipps für mehr Sicherheit
Blog| Lesezeit: 4 Minuten
Veröffentlicht: 10. Juni 2025 Zuletzt bearbeitet: 12. Juni 2025
Ob am Strand, in den Bergen oder beim Städtetrip – auch in den Ferien wollen viele nicht auf das WLAN verzichten. Die eigene Sicherheit geht dabei jedoch oft vergessen. Mit unserem 7 Tipps surfen Sie auch in den Ferien sicher im WLAN.
WLAN ist in den Ferien besonders praktisch – um schnell nach Ausflugstipps zu suchen, Fotos zu verschicken oder um Roaming-Kosten zu vermeiden. Doch dabei können auch Gefahren lauern. Denn besonders öffentliche Netzwerke in Hotels, Flughäfen oder Cafés sind beliebte Ziele für Cyberkriminelle.
Wenn Sie sich jedoch ein paar einfache Tipps beachten, können Sie in den Ferien entspannt online surfen.
1 Auf die Ferien vorbereiten
Nehmen Sie sich vor der Abreise Zeit, um Ihre Geräte in Ruhe vorzubereiten. Denn sichere Geräte sind die halbe Miete.
1.1 Geräte aktualisieren
Bringen Sie vor den Ferien alle Ihre Geräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops auf den neuesten Stand. Installieren Sie alle verfügbaren Aktualisierungen, insbesondre alle Sicherheits-Updates.
Aktualisieren Sie dabei nicht nur die Systemsoftware (Betriebssystem) sondern auch alle Applikationen. Und natürlich sollten insbesondere Viren- und Malwareschutz auf dem neuesten Stand sein.
1.2 Firewall aktivieren
Bei Laptops ist es sehr wichtig, dass auf Reisen immer die Firewall aktiviert ist. So aktivieren Sie diese:
- Bei Windows: Windows-Sicherheit-App -> Firewall & Netzwerkschutz
- Bei Mac: Einstellungen -> Netzwerk -> Firewall
1.3 Starke Passwörter nutzen
Überprüfen Sie vor Ihrer Abreise, ob Sie überall starke Passwörter verwenden. Achten Sie dabei insbesondere auf diese Punkte:
- Erstellen Sie für jedes Online-Konto ein eigenes Passwort
- Ein Passwort sollte mindestens 16 Zeichen lang sein, je länger, desto besser
- Ein Passwort sollte zufällige Ziffern, Gross- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen enthalten
- Nutzen Sie einen Passwort-Manager, um Ihre Passwörter zu verwalten
1.4 Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Passkeys nutzen
Nutzen Sie bei allen Online-Konten, welche das anbieten, die Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Passkeys.
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene für Online-Konten. Denn damit verwenden Sie beim Anmelden neben Ihrem Passwort noch einen zweiten Faktor, wie einen SMS-Code oder eine Authentifizierungs-App. Aktivieren Sie insbesondere auch bei Ihrer Kreditkarte das 3D-Secure-Verfahren.
Passkeys ersetzen Passwörter sogar ganz und sind deutlich sicherer als diese. Sie erlauben Ihnen die Anmeldung per Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder Geräte-PIN. Sie sind jedoch noch nicht so weit verbreitet.
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2 Öffentliche WLAN meiden
Bei öffentlichen WLAN besteht die Gefahr, dass Unbefugte Ihre Kommunikation mitlesen oder sogar auf Ihre Geräte zugreifen können.
An stark besuchten Orten wie Flughäfen und grossen Bahnhöfen erstellen Verbrecher gerne gefälschte Hotspots mit verführerischen Namen wie «Free Airport WiFi». Diese Hotspots zeichnen dann alle Daten auf, die über sie gehen.
An solchen Orten ist also besondere Vorsicht geboten. Sie sollten sich nur mit vertrauenswürdigen WLAN verbinden. Da es schwer zu erkennen ist, ob ein WLAN vertrauenswürdig ist, empfehlen wir Ihnen, öffentliche Netzwerke zu meiden. Es ist sicherer, die mobilen Daten zu verwenden, oder zumindest ein VPN zu nutzen.

3 In öffentlichen WLAN ein VPN nutzen
Wenn Sie trotzdem ein öffentliches WLAN nutzen, sollten Sie Ihre Verbindung absichern. Das geht am besten mit einem sogenannten VPN (Virtual Private Network). Ein VPN verschlüsselt Ihren Internetverkehr. So können andere – zum Beispiel Hacker im gleichen WLAN – Ihre Daten nicht mitlesen.
VPN-Programme gibt es für Windows, Mac, iPhone, Android und viele andere Geräte. Wenn Sie ein VPN regelmässig nutzen, lohnt sich ein kostenpflichtiger Anbieter. Denn kostenlose VPNs sind oft langsam und bieten nur wenig Datenvolumen.
Tipp: Wenn Sie eine FRITZ!Box nutzen, können Sie auch die kostenlose VPN-Funktion des Routers verwenden. Das VPN lässt sich auf der FRITZ!Box in wenigen Schritten einrichten.
4 Nur verschlüsselte Websites besuchen
Besuchen Sie grundsätzlich nur Websites, die über eine sichere TLS-Verschlüsselung verfügen. Sie erkennen diese am s bei https in der URL und am Vorhängeschloss-Symbol in der Adresszeile.
Eine TLS-Verschlüsselung bedeutet jedoch nur, dass die Daten sicher, also verschlüsselt an oder von der Website gesendet werden. Sie gibt keinen Hinweis über die Identität des Website-Betreibers. Verschlüsselte Websites sind also nicht automatisch seriös.
5 QR-Codes meiden
QR-Codes sind praktisch – doch genau das macht sie auch gefährlich. Cyberkriminelle können manipulierte Codes erstellen, die beim Scannen auf gefälschte Websites führen oder Schadsoftware herunterladen. Im öffentlichen Raum können echte QR-Codes leicht überklebt werden.
Besonders tückisch: Sie sehen vor dem Scannen nicht, wohin der Code führt. Denn viele Geräte öffnen Links automatisch – ohne Sicherheitswarnung. So können Betrüger Ihre persönlichen Daten, Passwörter oder gar Bankinformationen abgreifen.
Berücksichtigen Sie folgende Schutzmassnahmen:
- Scannen Sie nur QR-Codes von vertrauenswürdigen Quellen
- Nutzen Sie einen QR-Code-Scanner mit Vorschau
- Scannen Sie den QR-Code nicht, wenn Sie unsicher sind

Vorsicht bei öffentlichen USB-Ladestationen
Ob im Flughafen, Bahnhof oder Einkaufszentrum – überall gibt es heute kostenlose USB-Ladeanschlüsse. Klingt praktisch, kann aber gefährlich sein: Über solche Ports kann schädliche Software (Malware) unbemerkt auf das Smartphone oder Tablet übertragen werden.
Verwenden Sie daher ein eigenes Ladegerät und eine Steckdose oder laden Sie an öffentlichen Stationen nur eine Powerbank auf. Danach können Sie Ihr Gerät an Ihrer Powerbank aufladen – ohne direkten Kontakt zur fremden USB-Station.
6 Mobilnetz nutzen
Für sensible Tätigkeiten (z. B. Online-Banking oder Kreditkartenzahlungen) ist das Mobilnetz sicherer. Moderne Roaming-Angebote machen die mobile Datennutzung auch im Ausland bezahlbar. Dank 5G ist das Mobilnetz oft auch schneller als das überlastete Hotel-WLAN.
Prüfen Sie vor der Reise Ihre Datenpakete fürs Ausland und kaufen Sie allenfalls Daten dazu. Mit einer Reise-eSIM oder einer lokalen SIM erhalten Sie oft günstige Datenpakete für den Aufenthalt.
7 Vor Phishing auf der Hut sein
Phishing-Betrüger schlafen nie. Gerade in den Ferien, wenn man entspannt und unterwegs ist, steigt das Risiko, auf gefälschte Nachrichten hereinzufallen.
Worauf Sie besonders achten sollten:
- Öffnen Sie keine verdächtigen E-Mails, SMS oder WhatsApp-Nachrichten
- Klicken Sie nicht auf unbekannte Links – auch wenn sie scheinbar von Hotels, Fluglinien oder Plattformen stammen
- Geben Sie keine Passwörter oder Zahlungsdaten weiter
- Nutzen Sie möglichst sichere Netzwerke, kein öffentliches WLAN für Logins oder Online-Banking
Im Zweifel lieber einmal zu viel prüfen – echte Anbieter drängen nie zur sofortigen Eingabe sensibler Daten. Bleiben Sie wachsam – auch in den Ferien.

Henry Salzmann ist CISO und seit 2018 bei iWay. Der diplomierte Elektroingenieur begeistert sich für WLAN, TV, Telefonie und Sicherheit. Seine Steckenpferde sind Smart Home, Amateurfunk und Making.