Welcher WLAN-Kanal für 2,4, 5 und 6 GHz am besten ist
Blog| Lesezeit: 4 Minuten
Veröffentlicht: 2. September 2025 Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2025
Helfen die üblichen Tricks bei WLAN-Problemen nicht, kann die manuelle Wahl des WLAN-Kanals die Situation verbessern. Wir erklären, was ein WLAN-Funkkanal ist und wie Sie den besten Kanal für 2,4, 5 und 6 GHz wählen.
Sie haben Probleme mit dem WLAN, obwohl der Router richtig platziert ist, das Gerät relativ neu ist und die Distanzen nicht zu hoch sind? Dann kann die manuelle Wahl des WLAN-Kanals die Situation verbessern. Wir erklären, wie das geht.
Wahl des WLAN-Kanals in Kürze
- Durchschnittliche Nutzerinnen und Nutzer sind mit der automatischen Kanalwahl des Routers (oder Access Points) in der Regel am besten bedient.
- Möchten Sie trotzdem den WLAN-Kanal manuell wählen, nehmen Sie für 2,4 GHz den Kanal 1, 6 oder 11, für 5 GHz den Kanal 36, 40, 44 oder 48 (falls vorhanden, 38, 42 oder 46) und bei 6 GHz einen wenig genutzten Kanal.
Was ist ein WLAN-Kanal?
Ein WLAN-Kanal ist ein spezifischer Teil des WLAN-Frequenzbandes, auf dem der Router Daten überträgt.
WLAN arbeitet auf den Hauptfrequenzbändern 2,4 GHz, 5 GHz und neu auch auf 6 GHz. Das 2,4-GHz-Band wird in Europa in 13 WLAN-Kanäle unterteilt. Die 5-GHz und 6-GHz-Bänder haben hingegen deutlich mehr Funkkanäle.
Jeder WLAN-Kanal hat eine bestimmte Bandbreite, die bestimmt, wie viele Daten gleichzeitig übertragen werden können. Ein Basiskanal hat eine Bandbereite von 20 MHz. Basiskanäle werden zu Kanälen mit höheren Bandbreiten kombiniert. Bei 2,4 GHz sind das nur 20 resp. 40 MHz. Auf 5 GHz sind es Kanäle von 20, 40, 80, 160 MHz und auf 6 GHz kommt noch 320 MHz dazu.

Auf 2,4 GHz überlappen sich die meisten Kanäle teilweise, nur 3 Kanäle sind vollständig überlappungsfrei. Auf allen anderen Bändern sind alle Kanäle überlappungsfrei angeordnet.
WLAN-Router (oder Access Points) wählen die Frequenzen und Kanäle in der Grundeinstellung automatisch.
Soll ich den WLAN-Kanal manuell wählen?
Die WLAN-Kanalwahl kann die Stabilität und die Geschwindigkeit deutlich verbessern. Gibt es aber keine grösseren Probleme mit den WLAN, sollten Sie die automatische Kanalwahl des Routers beibehalten.
Haben Sie hingegen WLAN-Probleme, sollten Sie zuerst überprüfen, ob Ihr Router optimal platziert ist.
Ausserdem sollte der WLAN-Router (oder Access Point) relativ aktuell sein, also mindestens über Wi-Fi-5, besser Wi-Fi-6 oder sogar Wi-Fi-7 verfügen. Falls Sie noch einen Router mit Wi-Fi-4 nutzen und mit der Leistung unzufrieden sind, zahlt sich ein Ersatz aus.
Denn neuere Router perfektionieren vereinfacht gesagt die automatische Kanalwahl, speziell auch im Zusammenspiel mit den angeschlossenen Geräten. Dabei sollte der Netzname (SSID) bei allen Netzen übrigens gleich sein. Denn nur so können die Router die Endgeräte bei Bedarf zwischen den Bändern hin- und herschicken.
Wie wähle ich den besten WLAN-Kanal?
Die Wahl des richtigen WLAN-Kanals hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem die Anzahl der benachbarten WLAN-Netzwerke und die Art der verwendeten Geräte. Die folgenden Schritte helfen Ihnen bei der manuellen Wahl des WLAN-Kanals.
1 WLAN-Umgebung analysieren
Idealerweise analysieren Sie zuerst die in Ihrer Umgebung vorhandenen WLAN-Netzwerke.
Es gibt zahlreiche WLAN-Apps für Android, IOS, Windows und MacOS, die Ihnen zeigen, welche Kanäle in Ihrer Umgebung am stärksten genutzt werden. Diese Messungen sollten Sie an verschiedenen Orten ausführen.

2 WLAN-Kanal für 2,4 GHz wählen
Im 2,4-GHz-Band überlappen sich die meisten Kanäle, was zu Interferenzen führen kann. Es ist daher am besten, einen der drei nicht überlappenden Kanäle 1, 6 oder 11 zu verwenden.
Wenn Sie kein Analyse-Tool verwenden möchten oder können, testen Sie einfach diese drei Möglichkeiten aus.

3 WLAN-Kanal für 5 GHz wählen
Für 5 GHz ist die Sache etwas komplizierter. Grundsätzlich gilt die gleiche Regel, also einen Kanal zu wählen, der nicht schon benutzt wird.
Allerdings wird das 5-GHz-Frequenzband nicht nur von WLAN-Geräten, sondern auch von Radaranlagen (z. B. Flugsicherung, Militär und Wetterdienst) genutzt, sogenannten bevorrechtigten Nutzern. Das bedeutet, dass zwischen den Kanälen 50 bis 177 alle WLAN-Router DFS (Dynamic Frequency Selection) verwenden müssen. DFS prüft im Betrieb durchgehend, ob die Frequenz frei von Radar ist und wechselt allenfalls den Kanal, auch wenn er manuell gewählt wurde.
Daher bleiben bei 5 GHz praktisch nur die WLAN-Kanäle 36 bis 48, oder falls vorhanden, 38 und 46 oder 42 für die manuelle Auswahl übrig. Bei der Fritz!Box sind bei 5 GHz die Kanäle 36, 40, 44 oder 48 die beste Wahl.

4 WLAN-Kanal für 6 GHz wählen
Auch im 6-GHz-Band überlassen Sie die WLAN-Kanalwahl vorzugsweise dem Router. Da dieses Band erst seit Kurzem für WLAN zugelassen ist, wird es noch wenig genutzt. Ausserdem ist die Reichweite noch geringer als bei 5 GHz. Daher sollten es kaum Störungen durch benachbarte WLAN geben.
Wollen Sie den Funkkanal für 6 GHz manuell wählen, nehmen Sie am besten einen unbenutzten Kanal oder probieren aus, welcher das beste Ergebnis liefert. Im 6-GHz-Bereich gibt es keine Einschränkungen wie DFS.
Bitte beachten Sie, dass Sie WLAN im 6-GHz-Band nur drinnen nutzen dürfen.
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Henry Salzmann ist CISO und seit 2018 bei iWay. Der diplomierte Elektroingenieur begeistert sich für WLAN, TV, Telefonie und Sicherheit. Seine Steckenpferde sind Smart Home, Amateurfunk und Making.


